Praktika spielen eine zentrale Rolle bei der Berufsorientierung von Schülerinnen. Sie bieten jungen Menschen die einzigartige Möglichkeit, einen ersten Einblick in die Arbeitswelt zu gewinnen, berufliche Interessen zu erkunden und wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln.
Doch wie blicken Erlanger Schüler*innen auf die Angebote der Berufs- und Studienorientierung (BO-Maßnahmen)? Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage unter Schüler*innen in Erlangen liefert aufschlussreiche Antworten.
Praktische Erfahrungen sind Goldwert
Praktika sind die mit Abstand am besten bewertete Maßnahme und werden von den Schüler*innen als besonders hilfreich eingestuft.
Aber auch weitere Maßnahmen mit praktischem Ansatz wurden überdurchschnittlich bewertet, z.B. die Besichtigung von Betrieben und Hochschulen oder ein Bewerbungstraining.
Abbildung 1: Bewertung einzelner BO-Maßnahmen – Darstellung sortiert nach Höhe der Mittelwerte
Schwierigkeiten und Herausforderungen im Berufswahlprozess
Die Studie zeigt aber auch, dass der Übergang in den Beruf einige Herausforderungen für die Schüler*innen mit sich bringt.
Die größten Schwierigkeiten sehen die befragten Schüler*innen darin, eine falsche berufliche Entscheidung zu treffen:
- 41% der befragten Schüler*innen haben Angst, eine falsche berufliche Entscheidung zu treffen.
- Diese Angst ist unter den befragten Gymnasiast*innen am größten (53%).
- 37% aller befragten Schüler*innen haben Schwierigkeiten, einen Beruf zu finden, der zu ihnen passt.
- Auch hier ist dies bei den befragten Gymnasiast*innen am ausgeprägtesten (48%).
Die Schule bereitet zu wenig auf den Weg nach der Schule vor
- Insgesamt 33% der befragten Schüler*innen kritisieren die aus ihrer Sicht unzureichende Vorbereitung an der Schule.
- Besonders Realschüler*innen (39%) und Gymnasiast*innen (39%) bewerten dies so.
Die Befragung zeigt, dass Praktika und Berufsorientierung mehr als nur Pflichtveranstaltungen sind – sie sind eine Investition in die Zukunft unserer Jugend.
Unternehmen haben die Chance, durch die Bereitstellung von Praktikumsplätzen und Mitmach-Angeboten potenzielle Nachwuchskräfte frühzeitig kennenzulernen und diese für ihre Branche zu begeistern. Sie können dazu beitragen, die Lücke zwischen schulischer Theorie und beruflicher Praxis zu schließen und den Schüler*innen so einen realistischen Einblick in den Berufsalltag zu bieten.
Auch Lehrkräfte sind gefragt, die Berufsorientierung aktiv zu unterstützen. Durch die Integration von Praktika und anderen praxisnahen BO-Maßnahmen in den Schulalltag können sie ihren Schüler*innen helfen, fundierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft zu treffen.
Die Befragung wurde vom Bildungsbüro zusammen mit dem Sachgebiet Statistik und Stadtforschung der Stadt Erlangen durchgeführt.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier: https://erlangen.de/aktuelles/schuelerbefragung-studien-berufsorientierung