Tipps & Infos

Tipps: So schreiben Sie eine ansprechende Praktikumsstelle

Formulieren Sie Ihre Praktikumsstellen ansprechend für Schüler*innen. Unsere Praktikumsanzeigen sind bereits so angelegt, dass Schüler*innen die wichtigsten Informationen auf einen Blick erfassen können (kurze Unternehmensbeschreibung, Benefits, Voraussetzungen, Lernmöglichkeiten und Rahmenbedingungen)

Hier haben wir darüber hinaus ein paar Tipps für Sie, was Sie dabei beachten können:

  • Kurz & prägnant: Schreiben Sie die wichtigsten Inhalte kurz und prägnant zusammen, sodass sich die Schüler*innen schnell einen Überblick verschaffen können. Unsere Praktikumsanzeigen sind bereits so gestaltet, dass Sie das Wichtigste in Stichpunkten notieren können. So erfassen Schüler*innen auf einen Blick, worauf es ankommt.
  • Direkte Ansprache: Sprechen Sie die Schüler*innen direkt an. Nutzen Sie gerne auch die „Du-Form“, wenn es zu Ihrer Unternehmenskultur passt. Das schafft Nähe und vermittelt den Schüler*innen das Gefühl, dass Sie ihnen auf Augenhöhe begegnen.
  • Einfache Sprache: Formulieren Sie nicht in zu langen Sätzen oder mit vielen Fremdwörtern. Vermeiden Sie Fachbegriffe und komplizierte Fremdwörter. Denken Sie daran, dass Schüler*innen erst Berufe kennenlernen und vieles noch neu für sie ist.
  • Bilder & Videos: Nutzen Sie Bilder und Videos, die Sie einfach in der Praktikumsanzeige einbetten können. Das veranschaulicht den Schüler*innen den Ausbildungsberuf und Ihren Betrieb. Stellen Sie gerne auch den Arbeitsort vor, beispielsweise durch virtuelle Rundgänge oder Bildergalerien, damit Schüler*innen ein Gefühl für die Umgebung bekommen.
  • Social Media: Verlinken Sie Ihre Social Media Kanäle. Nutzen Sie diese gezielt, um Schüler*innen anzusprechen. Erstellen Sie beispielsweise Reels, um Einblicke in einen typischen Praktikumstag bei Ihnen zu geben oder lassen Sie Ihre Azubis zu Wort kommen.
  • Wecken Sie Interesse für die Tätigkeiten: Heben Sie kreative oder besondere Tätigkeiten hervor, die das Praktikum auszeichnen. Das kann beispielsweise die Teilnahme an einem spannenden Projekt oder die Möglichkeit sein, eigene Ideen einzubringen.
  • Benefits: Heben Sie Besonderheiten Ihres Unternehmens hervor.

Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Formulierung Ihrer Praktikumsstelle. Sollten Sie Fotos oder ein kurzes Video Ihres Unternehmens/der Tätigkeiten im Praktikum anfertigen wollen und hierzu Fragen haben oder Hilfe benötigen melden Sie sich gerne bei uns. Gemeinsam mit den QP-Schulen schauen wir, welche Möglichkeiten es gibt, Sie dabei zu unterstützen.

Hilfreiche Materialien

Geben Sie der QP-Schule, aus der der Praktikant/die Praktikantin zu Ihnen kam, ein Feedback zur Vorbereitung des Praktikums.

Tipps: Mitmach-Aktionen

Möchten Sie junge Menschen für Ihren Beruf und Ihr Unternehmen begeistern? Am besten funktioniert das, wenn sie den Beruf mit eigenen Händen erleben und typische Aufgaben selbst ausprobieren können. So wecken Sie ihr Interesse und sorgen für ein besseres Verständnis der beruflichen Tätigkeiten. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn die Schüler*innen am Ende ein kleines Werkstück mit nach Hause nehmen können, um stolz zu zeigen, was sie selbst geschaffen haben. Mit etwas Kreativität lässt sich dies auch in nicht-handwerklichen Berufen umsetzen.

Falls Ihr Unternehmen mehrere Ausbildungsberufe anbietet, könnten Sie im Rahmen einer Betriebsbesichtigung die Schüler*innen in Gruppen aufteilen. So können sie verschiedene Ausbildungsbereiche kennenlernen und einen umfassenderen Einblick in Ihr Unternehmen gewinnen.

Wenn Sie unsicher sind, wie Sie solche Mitmach-Aktionen gestalten können, oder wenn Sie Unterstützung und weitere Anregungen benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden – wir helfen Ihnen dabei, die nächste Generation für Ihre Branche zu begeistern und gleichzeitig das Potenzial Ihrer zukünftigen Auszubildenden zu erkennen.

Stöbern Sie für einen ersten Eindruck durch die nachfolgend aufgelisteten Beispiele für Mitmach-Aktionen.

Schuhorthopädietechnik

Schuh-Rohling wird bearbeitet
  • Lederstücke mit Werkzeug bearbeiten
  • Leder weiten
  • Abdruck von einem Fuß nehmen/Fußscan
  • Laufanalyse
  • Orthesen zusammenbauen und anpassen Materialkunde: verschiedene Materialien kennenlernen

Friseur*in

Haare werden geschnitten
  • Frisieren an Übungsköpfen
  • Gesichtsformen und Frisuren besprechen Werkzeugkunde: verschiedene
  • Friseurwerkzeuge kennenlernen und Anwendung üben

Augenoptiker*in

junger Mann bekommt Brille aufgesetzt
  • Sehtest durchführen
  • Brillenbügelanpassung
  • Gesichtsformen und Brillenformen bestimmen

Logistiker*in

junger Mann sitzt am Schreibtisch und arbeitet am PC
  • Beispiel-Kundentelefonate führen
  • Angebote einholen und vergleichen
  • Beispiel-Kalkulation durchführen
  • Lieferpläne schreiben
  • Beispielszenarien entwickeln, z.B. was passiert, wenn in einem Bus etwas vergessen wurde oder wie viele Busse fahren gerade in Echtzeit und wie wird es gemanagt
  • Kommissionierung einer kleinen Warenbestellung (Lagerlogistik)
  • Erstellung eines Lagerplans

Verkäufer*in

Verkäufer kassiert Kundin ab
  • Verkaufsgespräch üben
  • Scanner-Kassen-Wettbewerb: wer ist am schnellsten?
  • Lebensmittel erkennen und zuordnen
  • Wareneingang prüfen

Erzieher*in

Frau spielt mit Kleinkind
  • Bastelstation betreuen
  • Spiel- und Bewegungsangebote entwickeln
  • Vorlesen

Landschaftsgärtner*in

Person verlegt Pflastersteine auf Weg
  • Pflanzen und Steine setzen
  • Setzlinge pflanzen
  • Pflaster verlegen
  • Gartenplan erstellen

Straßenbauer*in

Mann asphaltiert Straße
  • Selbstständig unter Anleitung mauern
  • Baumaschinen unter Anleitung bedienen
  • Pflastersteine verlegen
  • Vermessung durchführen
  • Mörtel mischen
  • Steine bearbeiten

Elektroniker*in

Person übt Kabel zu verdrahten
  • Elektrokabel abisolieren
  • Schaltung für Taschenlampe löten
  • Alarmanlage bauen
  • Schaltkasten mit unterschiedlichen Leitungen zusammenstecken
  • Draht isolieren Einfachen Stromkreis mit Batterie, Kabeln und einer kleinen Glühbirne aufbauen

Maler*in

Malutensilien wie Pinsel und Farbrolle
  • Logo pinseln
  • Tapete anbringen üben
  • Airbrush
  • Verschiedene Maltechniken ausprobieren

Metallbauer*in

Mann reapiert an Fahrzeug
  • Gegenstände aus Metall formen/biegen
  • Schleifen üben
  • Rohrleitung löten
  • Falztechniken an Blechteilen verschiedener Rohstoffe
  • Drahtbiegeübung nach einer Vorlage (z.B. Büroklammer biegen)
  • Metallverbindungen herstellen

Dachdecker*in

  • Modell eines Flachdachs nachbauen aus Schleifpapier, Holz und Blech
  • Nägel einschlagen
  • Schweißbahnen zusammenfügen

Bäcker*in

Mann schiebt Brotlaibe in Ofen
  • Brezen drehen
  • Teigmenge berechnen
  • Abwiegen
  • Teiglinge formen

KFZ Mechatroniker*in

Mann reapiert an Fahrzeug
  • Reifen wechseln (ggf. als Wettbewerb)
  • Ölstand/Wischwasser kontrollieren
  • Technische Kontrollen mittels Notebook

Fachkraft Bäderbetriebe

Schwimmbecken mit Badeaufsicht
  • Wasserproben testen
  • Erste-Hilfe-Übung
  • Schwimmbadtechnik erklären und Überprüfen von Filtern

medizinische*r Fachangestellte*r

Person misst Blutdruck
  • Erste-Hilfe-Aspekte
  • Setzen von Spritzen an Gegenständen
  • Rollstuhl-Parcours
  • Blutdruck messen
  • Patienten umlagern, versorgen üben

Fachinformatiker*in

Frau arbeitet am Laptop
  • Binärcode knacken
  • Funktion von Robotern zeigen (z.B. Fehler suchen, Kabel wieder richtig verbinden) Schreiben eines kleinen Programms oder Scripts

Mediengestalter*in

Frau bearbeitet Flyer am Pc
  • Grußkarte oder Flyer erstellen
  • Werbeplakat erstellen
  • Fotobearbeitung
  • Storyboards erstellen

Rechtliches – das müssen Sie wissen

Arbeitszeit

Unter 15 Jahren:

  • Höchstzulässige Arbeitszeit: 7 Stunden
  • Maximale Wochenarbeitszeit: 35 Stunden

Ab 15 Jahren:

  • Höchstzulässige Arbeitszeit: 7 Stunden
  • Maximale Wochenarbeitszeit: 35 Stunden

Inklusive Ruhepausen dürfen 10 Stunden nicht überschritten werden. 

Ruhepausen

  • Tägliche Arbeitszeit von 4,5 – 6 Stunden: 30 Minuten
  • Tägliche Arbeitszeit über 6 Stunden: 60 Minuten.
  • Die erste Pause muss nach spätestens 4,5 Stunden stattfinden.

Schichtarbeit

  • Die Arbeitszeit darf nicht vor 6 Uhr beginnen und abends nicht länger als 20 Uhr dauern.
  • Samstags, sonntags und feiertags darf laut JArbSchG nicht gearbeitet werden. Es gibt Ausnahmen für bestimmte Branchen, z.B. Gastgewerbe, Landwirtschaft.

Beschäftigungsdauer

Die höchstzulässige Dauer der Beschäftigung sind 5 Tage pro Woche.

Art der Tätigkeit

Schüler*innen dürfen nur mit leichten und für sie geeigneten Tätigkeiten beschäftigt werden. Nicht erlaubt sind Akkordarbeit und tempoabhängige Arbeiten. Auch Arbeiten, die zu schwer oder zu gefährlich sind, sind verboten.

Praktika in den Ferien

Unter 15 Jahren

Ein selbst organisiertes Praktikum während der Ferien, das nicht von der Schule veranstaltet wird, ist nicht zulässig.

Ab 15 Jahren

  • Maximale Dauer: 4 Wochen
  • Höchstzulässige Arbeitszeit:  8 Stunden
  • Maximale Wochenarbeitszeit: 40 Stunden

Versicherungsschutz

Unfallversicherung

Praktikant*innen sind über die gesetzliche Unfallversicherung der Schule versichert (Kommunale Unfallversicherung Bayern). Das betrifft den Hin- und Rückweg sowie die Zeit während der Tätigkeit.

Haftpflichtversicherung

Über die Schule wird für die Praktikumsdauer eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Dafür ist die jeweilige Lehrkraft zuständig. Eine private Haftpflichtversicherung ist nicht ausreichend. Sie greift allerdings für die Wegzeiten zum Praktikumsbetrieb.

Bitte beachten Sie: Die Informationen sind unverbindlich und stellen keine Rechtsberatung dar. Entsprechend verstehen sie sich ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

Ausführliche Informationen sind bei der Regierung von Mittelfranken, in der Broschüre „Sicher starten im Praktikum“ zu finden:

Ansprechpersonen der Kammern bei Fragen:

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